Warum quaken Frösche?
Bei Fröschen sind es grundsätzlich nur die Männchen, die quaken.
Denn nur sie haben dazu, die zur Schallverstärkung notwendigen, inneren oder äußeren Schallblasen. Je nach Art nutzen sie ihre Rufe, um ihr Revier gegenüber Rivalen zu markieren und zu verteidigen oder um ein paarungsbereites Weibchen herbeizulocken und anzubalzen.
Wann und wie quaken unsere einheimischen Froscharten
Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea)
Die Schallblase der Laubfroschmännchen unter der Kehle bläht sich beim Rufen kegelförmig auf.
Die Männchen beginnen während der Brunftzeit abends mit ihren aneinander gereihten „äp-äp-äp“ Rufen abends. Meist rufen die Männchen im Chor, um ihre Reviergrenze gegeneinander abzugrenzen, und das zieht sich dann oft die ganze Nacht hindurch.
Diese Rufe sind vom Frühjahr bis in den Sommer zu hören. Trotz ihrer geringen Größe sind Lautstärke und Rufvermögen der Laubfroschmännchen beachtlich.
Zwischen August und September sind außerdem die leiseren Herbstrufe der Laubfrösche zu hören.
Grasfrosch (Rana temporaria)
Im Vergleich zu den sogenannten Grünfröschen (Seefrosch, Wasserfrosch und Kleinem Teichfrosch) sind die Rufe der Grünfrösche (dazu gehören u. a. der Springfrosch und der Grasfrosch) relativ leise. Die Männchen der Grasfrösche haben nämlich nur zwei innere Schallblasen, die sie nicht nach außen stülpen können.
Damit können sie nur tiefe Knurr- und Grunzlaute erzeugen – und zwar meist unter Wasser, um die bessere Leitfähigkeit vom Schall unter Wasser zu nutzen.
Moorfrosch ( Rana arvalis)
Die Männchen des Moorfrosches geben zur Paarungszeit dumpfe, glucksende „ueg ueg ueg“-Laute von sich und zwar in rascher Abfolge.
Springfrosch (Rana dlamatina)
Obwohl die Springfrosch-Männchen keine äußere Schallblase haben können sie eine rasche Folge von deutlich hörbaren, rau klingenden „og og og“ und „ko ko ko“-Lauten von sich geben. Die Frequenz kann dabei bis zu 5 Rufe pro sec betragen.
Die Seefrosch-Männchen lassen zur Paarungszeit ein sehr lautes „krrroak, krrroak“ oder „qureek“ in auf – und abschwellenden Tonfolgen hören. Zwischen solchen quakenden Rufen gibt der Seefrosch hin und wieder eher kekernde Laute von sich. An diesen arttypischen Kekerlauten ist der Seefrosch gut von den Rufen von Wasser- und Kleinem Teichfrosch zu unterscheiden.
Kleiner Teichfrosch (Rana lessonae)
Das Quaken des Kleinen Teichfrosches ähnelt dem des Seefrosches, ist aber deutlich leiser und außerdem fehlen das für den Seefrosch typische Kekern.
Diese Kleinen Teichfröschen rufen oft im Chor, vor allem in der Abenddämmerung.
Wasserfrosch (Rana esculenta)
Das Quaken des Wasserfrosches liegt in der Lautstärke und Tonhöhe zwischen denen des Seefrosches und des Kleinen Teichfrosches. Wasserfrösche sind vor allem „Schönwetterfrösche“. Bei schönem, warmem Wetter stimmt ein Männchen an und die anderen Männchen fallen danach und nach ein, bis der Chor komplett ist. Die Kekerlaute des Seefrosches fehlen auch bei dem Wasserfrosch.
Welche Frösche quaken laut?
Besonders laut rufen oder quaken eigentlich nur die Männchen von Laubfrosch, See-, Wasser- und Kleinem Teichfrosch. Alle anderen einheimischen Froscharten sind eher leise oder oft nur von einem darauf geschulten Ohr zu erkennen.
Was kann man gegen das Froschgequake tun?
Manchmal fühlt sich ein Garten- oder Hausnachbar vom Froschkonzert im Gartenteich des Nachbarn in seiner Nachtruhe gestört und versucht u. U. sogar gerichtlich dagegen vor zu gehen. In der Regel ohne Erfolg. Denn das Froschgequake zählt zu den Naturgeräuschen, die hingenommen werden müssen.
Zumindest dann, wenn die Frösche von selbst zum Laichen oder zum ständigen Aufenthalt in den Teich eingewandert sind. Denn alle einheimischen Amphibien stehen unter strengem Naturschutz dürfen.
Sie weder aus einem Gewässer herausgefangen, noch eingesetzt werden. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Heimatgewässer der Frösche in freier Natur oder einen künstlich angelegten Gartenteich handelt.
Das Naturschutzrecht gilt folglich auch für künstlich angelegte Teiche. Dies gilt auch dann, wenn der Gartenteichbesitzer die Frösche oder Kaulquappen selbst im Teich ausgesetzt hat.
Frösche gelten wie alle einheimischen Amphibienarten als besonders geschützte Tierarten. Und nach dem Bundesnaturschutzgesetz §20f I Nr.1 ist es verboten, wildlebenden Tiere oder besonders geschützte Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen, Nist-, Brut-, Wohn- und Zufluchtsstätten der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.