Verbreitung
Die Chinesische Rotbauchunke kommt nicht nur im Nordosten Chinas und in Korea, sondern auch im Südosten Sibiriens vor.
Lebensraum
Als Tieflandbewohner bewohnt sie aber nur Gewässer bis in Höhenlagen von 500 m ü. NN.
Die Chinesische Rotbauchunke ist tagaktiv und hält sich meist in Gewässernähe oder auch im Gewässer selbst auf – das können Tümpel und Gräben oder auch geflutete Reisfelder sein.
Bereits im Spätsommer verlassen sie das Gewässer und ziehen sich auf Feuchtwiesen, in feuchte Mischwälder u. Ä zurück, wo sie dann auch in einem frostsicheren Unterschlupf an Land überwintern.
Diese Rotbauchunken sind relativ wärmebedürftig und halten deshalb auch eine für Amphibien ungewöhnlich lange Winterruhe von etwa 7 Monaten.
Größe, Farbe und besondere Eigenschaften
Die Chinesische Rotbauchunke wird zwischen 4 und 6 cm lang.
Die Rückenpartie ist in der Regel leuchtend grün gefärbt – besonders bei Populationen aus dem sibirischen Teil des Verbreitungsgebietes.
Manche Exemplare haben aber auch einen eher unauffälligen grau-braunen Rücken. Auf dem grünen Grund sind schwarze Flecken zu sehen.
Die Bauchseite der Chinesischen Rotbauchunke ist feuerrot gefärbt mit schwarzen Flecken. Diese Färbung reicht bis in die Fingerspitzen der Unterseite von Vorder- und Hinterbeinen.
Manche Exemplare haben aber auch eine eher orange als rot gefärbte Unterseite.
Bei diesem Pärchen beschränkt sich die Grünfärbung auf einzelne leuchtende grüne Flecken auf der Rückenpartie. Treiben diese Unken ruhig an der Wasseroberfläche zwischen Teich- und Wasserlinse, dann sind sie perfekt getarnt.
Die Pupillen dieser Unkenart sind annähernd dreieckig.
Vermehrung
Die Männchen der Chinesischen Rotbauchunke haben keine Schallblase; ihre Balzrufe sind daher eher leise.
Die Paarungszeit dieser Unken fällt in die Monate Mai bis August.
Das Männchen entwickelt schwarze Brunftschwielen an den beiden inneren Fingern und auf den Hinterarmen. Damit kann sich das Männchen dann bei der Paarung in der Lendenregion des Weibchen anklammern.
Das Weibchen stößt den Laich in kleinen Zeitabständen mit jeweils bis zu 45 Eiern aus und heften die Eier an feinfiedrige Wasserpflanzen oder andere geeignete Flächen. Der gesamte Laichvorgang kann sich über mehrere Stunden oder sogar Tage hinziehen.
Ein Unken-Weibchen kann bis zu viermal pro Jahr laichen und dabei jeweils bis zu 250 Eier ausstoßen.
Die Zeitspanne von der Embryonalentwicklung im Ei über die Larvenzeit bis zur Metamorphose zur Jung-Unke dauert durchschnittlich 2 Monate.
Pflege im Palludarium und im Miniteich
Die Chinesischen Rotbauchunken sind beliebt bei Amphibien-Freunden und Züchtern, da sie sich in einem entsprechend eingerichteten Terrarium leicht halten lassen, oft sogar handzahm werden und wegen ihrer auffallenden Körperfarben natürlich unsere einheimischen Amphibien ausstechen können.
Anders als unseren einheimischen Rot- und Gelbbauchunken verbringen die Chinesischen Rotbauchunken einen Teil des Tages an Land, und sie überwintern auch an Land. Daher muss ein artgerechtes Terrarium neben einem Wasserteil von etwa 10 cm Tiefe auch einen Landteil haben.
Als Ausstiegshilfe kann eine flache Rampe dienen. Der Landteil muss durch Rand- und Hängepflanze teilweise im Halbschatten liegen.
Wichtig sind auch genügend Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten, z. B. unter einer mit einem kleinen Farn oder mit Moos bewachsenen Wurzel aus Mangroven – oder Moorkienholz (im Aquarienhandel erhältlich).
Vorsicht vor Auswilderung
Bombina orentalis ist zwar keine einheimische Unkenart, aber zumindest Nachzuchten aus den nördlichen Populationen könnten bei uns zumindest im Südwesten den Winter auch im Freien überstehen und damit langfristig unsere einheimischen Unkenarten verdrängen.
Auch die Chinesischen Rotbauchunken gelten nach der Bundesartenschutzverordnung als besonders geschützte Art, und der Halter ist verpflichtet einen Nachweis über die Herkunft der Tiere zu erbringen.
Außerdem darf diese nicht einheimische Unkenart (nach Bundesnaturschutz § 40 Absatz 4) in die Natur nicht ausgesetzt werden – ob willentlich oder aus Fahrlässigkeit spielt dabei keine Rolle.
Deshalb darf man die Chinesischen Rotbauunken während der Sommermonate auch nicht in einen offenen Gartenteich o. ä. umquartieren.
Man kann sie jedoch z. B. in einem Miniteich – ausbruchsicher mit mit einem feinmaschigen Gitternetz abgedeckt – auf dem Balkon oder Terrasse halten. Die Unken nehmen solch eine Sommerfrische gerne an. Als Landteil kann man eine bepflanzte Schwimminsel nehmen.
Es versteht sich von selbst, dass diese Unken nicht mit unseren Gelb- und Rotbauchunken und auch nicht mit anderen Amphibien oder Fischen zusammengehalten werden können.
Als Standort für solch einen Miniteich ist ein Platz im Halbschatten besonders geeignet.
Gefüttert wird ähnlich wie im Terrarium mit Tubifex, kleinen Mehlwürmern, Insektenarven, Fruchtfliegen u. ä.
Da Chinesische Rotbauchunken gesellig leben, sollte man eine Gruppe von wenigstes 5 bis 6 Individuen halten.