Und darüber hinaus sieht die schwarze Folie auf der Uferbank über dem Wasserspiegel nicht nur unschön und völlig unnatürlich aus. Die nackte Folie ist auch schutzlos den UV-Strahlen der Sonne, dem Eisbruch im Winter und anderen Unbilden ausgesetzt, wenn sie zum Beispiel durch eingehängte Pflanzentaschen oder bewachsene Ufermatten bedeckt wird.
Doch es gibt Alternativen, einen Gartenteich auch ohne Kunststoff-Folie anzulegen, darunter sowohl altbewährte als auch völlig neue Verfahren.
1. Teichschalen aus Kunststoff
Für kleinere Volumen bis etwa 2,5m³ sollte man prinzipiell einen Fertigteich aus haltbarem, schlagfestem und formstabilem Kunststoff verwenden.
Je nach Größe sind solche Kunststoffschalen bereits ab 70 ? erhältlich und können leicht selbst eingebaut werden. Sie sind haltbar, robust und unanfällig gegenüber Beschädigungen. Der größte Vorteil ist jedoch die bereits integrierte Pflanzzone, die im Gegensatz zum Folienteich, auch nach Jahren nicht abrutscht.
Unser Tipp
Neben den herkömmlichen schwarzen Teichschalen gibt es seit einiger Zeit auch Fertigteiche in Hellgrau oder Hellbraun oder mit einer gesandeten Oberfläche, die natürlicher aussehen.
2. Teich mit einem Lehm-/Tonboden
Eine Jahrhunderte alte, bewährte Methode ist leider fast vollständig in Vergessenheit geraten: Ein Teich mit einem Lehm-/Tonboden.
Früher hatte fast jedes Dorf am Anger solch einen Teich mit gestampftem Lehmboden. Denn ein Lehm- oder gar tonhaltiger Boden ist fast von selbst wasserdicht. Vorausgesetzt die Lehmschicht am Teichgrund ist wenigstens 30 cm mächtig.
Ein solcher Lehmteich lässt sich auch recht einfach in unterschiedliche Tiefenzonen aufteilen. Wichtig ist allerdings dass die Übergänge zwischen den einzelnen Zonen nicht senkrecht abgeteilt werden, sondern in flach ansteigenden Winkeln sanfte Übergänge bilden.
Außerdem darf der Lehm an den Teichrändern nicht austrocknen, denn dann wird er rissig und undicht. Da Lehm ein schwerer, nährstoffreicher Boden ist, kommt auf die Lehmschicht eine Schicht aus kalkfreiem Kies. Damit sich beide Schichten nicht vermischen, legt man dazwischen ein Teichvlies.
Hinweis
Solche Lehmteiche haben sich vor allem im Senkgarten oder am unteren Ende eines Hanggrundstückes bewährt, weil sich dort immer wieder das Niederschlagswasser sammelt oder Hangsickerwasser nachläuft.
3. Teich mit ungebrannten, feuchten Tonziegeln
Doch auch wenn man keinen Lehmboden hat, muss man nicht auf einen solchen Lehmteich verzichten. In diesem Fall wird die Teichgrube 30 cm tiefer ausgehoben und der Teichboden dann mit ungebrannten, feuchten Tonziegeln passgenau ausgelegt.
Die Fugen werden mit nassem Lehm ausgekleidet. Anschließend wird der Boden mit einer Rüttelplatte gründlich verdichtet. Darüber kommt schließlich, wie bei einer natürlichen Lehmschicht, ein Teichvlies und eine Schicht von kalkfreiem Kies.
4. Betonit
Statt den Teichuntergrund mit Lehm oder Ton abzudichten, lassen sich zumindest kleinere Teiche auch mit Betonit, einem Gemisch aus Ton, Quarz und Glimmer oder Calcit, abdichten.
Betonit hat eine sehr große innere Oberfläche, quillt unter Wasseraufnahme stark auf und dichtet dabei den Teich lückenlos ab. Betonit wird u. a. verwendet, um Deichschäden auszubessern. Für größere Teiche ist das Material allerdings zu teuer.
5. Beton
Bevor das Kunststoffzeitalter auch in unseren Gärten Einzug gehalten hat, wurden Gartenteiche üblicherweise aus Beton gebaut.
Wählt man dabei flach ansteigende Ufer und sanfte Übergänge zwischen den einzelnen Tiefenzonen, kann auf eine aufwendige Verschalung, die bei senkrechten Wänden notwendig wäre, verzichtet werden.
6. SysCompound FTC ready®
Noch unkomplizierter als ein Betonteich gelingt der Bau von Gartenteichen mit einem erst vor wenigen Jahren entwickelten Stoff namens SysCompound FTC ready®. Dieser Stoff erfüllt als Schwimmteichbaustoff alle Kriterien für naturnahe Badegewässer. Daher ist er auch für den Bau von Gartenteichen geeignet, zumal nur äußerst geringe Spuren von Phosphat ins Wasser abgegeben werden, sodass eine Algenblüte damit nicht ausgelöst wird.
Die Verbundmasse lässt sich ganz einfach direkt auf dem zuvor gründlich verdichtetem Erdboden auftragen und kann schon nach wenigen Stunden betreten oder mit Wasser aufgefüllt werden.
Verzichtet man auf senkrechte Wände und wählt stattdessen sanft ansteigende Übergänge, kann ähnlich wie beim Betonteich auf eine aufwendige Verschalung verzichtet werden. Das Material lässt sich nicht nur einfach verarbeiten, es ist auch völlig ungiftig für Mensch, Fische und andere Wassertiere, sowie Teichpflanzen.
Ein Gartenteich im Garten – Nicht nur ein immaterieller Mehrwert
Schon seit vielen Jahren nimmt die Anzahl der Teiche in den Vorgärten stetig zu. Wobei einst ein Teich im Garten nur das Wohlbefinden und die Harmonie verbessert, steigert es inzwischen auch den Wert der Immobilie. Ein Immobilienmakler aus Kassel bestätigt, dass immer mehr Immobilienkäufern auch ein gepflegter und naturnaher Garten wichtig ist. Ein Gartenteich ist immer häufiger ein wichtiges Kriterium für den Immobilienkauf ist.