Der Mehrkammerfilter
Der Mehrkammerfilter der Filteranlage für den Koiteich sollte aus mindestens drei Kammern bestehen:
Erste Filterkammer: Sedimentationsbecken
Die erste Kammer nimmt das aus dem Teich angesaugte Wasser auf. Diese Kammer dient als Sedimentationsbecken. Sie ist nur mit Wasser gefüllt. Hier können Steinchen, Kies und andere größeren Partikel sich absetzen, statt damit die 2. und 3. Kammer zu verstopfen.
Diese Kammer hat im Boden einen verschließbaren Abfluss.
Unser Tipp
In regelmäßigen Abständen ist eine gründliche Reinigung der Filterkammern notwendig. Dabei werden die Filterkammern rückgespült: Dabei wird das Wasser in umgekehrter Richtung durch die Filterkammern gedrückt und fließt dann über den Bodenabfluss in Kammer 1 ab.
Diese erste Kammer kann eine weitere Öffnung bekommen, an der der Schlauchablauf eines Skimmers angeschraubt werden kann.
Dieser Skimmer wird einmal pro Woche auf den Wasserspiegel gesetzt, wo er mit Hilfe eines kleinen Pumpenmotors, Blütenstaub, Blätter und anderes an der Wasseroberfläche treibendes, störendes Material ansaugt. Größere Teile werden in einem Sieb zurückgehalten, die feinen Partikel werden über eine eigene Schlauchleitung in die erste Filterkammer gepumpt.
Zweite Filterkammer: Mechanischer Filter
Die 2. Kammer der Filteranlage für den Koiteich dient als mechanischer Filter. Hier werden mit Hilfe von Filterbürsten Schweb- und Trübstoffe und andere kleinere Schmutzpartikel zurückgehalten.
Dritte Filterkammer: Biologische Filterung
In der 3. Kammer wird der Biofilter untergebracht.
Bewährt haben sich Filtermatten aus einem dichten PVC-Geflecht, welche eine große innere Oberfläche zur Ansiedlung möglichst vieler Mikroorganismen – vor allem Bakterien, aber auch Ciliaten und Pilze – haben.
Immer häufiger kommen in der Filteranlage für den Koiteich inzwischen auch Bio-Filterbälle zum Einsatz, die eine gleichmäßigere Wasserdurchströmung gewährleisten, als die typischen Filtermatten.
Hinweis
Mit Hilfe dieser bioaktiven Mikroorganismen werden vor allem im Wasser gelöste Phosphate und Stickstoffverbindungen abgebaut, darunter auch Nitrit und Ammonium/Ammoniak, die ab einer bestimmten Konzentration für die Fische giftig sind.
Diese dritte Kammer muss mit Hilfe einer außerhalb der Filteranlage stehenden Membranpumpe und eines Ausströmersteins soweit belüftet werden, dass die aerob lebenden Mikroorganismen auch tatsächlich die Schadstoffe abbauen, statt unter Sauerstoffmangel abzusterben und ihrerseits das Beckenwasser zu belasten.
Praktischerweise hat jede Filterkammer oben eine, einzeln abnehmbare Abdeckung, damit die Filterbürsten und Filtermatten einzeln herausgezogen und unter fließendem Wasser durchgespült und gereinigt werden können.
Gibt es auch noch eine 4. Kammer, dann wird sie ähnlich wie die 1.Kammer lediglich mit Wasser gefüllt.
Teichpumpe
Mit Hilfe einer leistungsstarken Teichpumpe wird das zu reinigende Wasser aus dem Teich in den Mehrkammerfilter gepumpt.
Grundsätzlich gibt es 2 Möglichkeiten, Pumpe und Filteranlage zu kombinieren:
- Filteranlage mit vorgeschalteter Pumpe
- Filteranlage mit nachgeschalteter Pumpe
Filteranlage mit vorgeschalteter Pumpe
Bei einer Filteranlage mit einer vorgeschalteten Pumpe, wird die Teichpumpe vor dem Mehrkammerfilter installiert. Sie dient dann als Druckpumpe. Das Wasser wird aus dem Teich die Teichpumpe gesaugt und vor dort in die erste Filterkammer gedrückt.
Unser Hinweis
Diese Version hat den Nachteil, dass mit dem Teichwasser Schmutz, Kies und Steinchen in die Pumpenkammer gelangen, sie verstopfen und außer Funktion setzen können.
Filteranlage mit nachgeschalteter Pumpe
Schließt man die Pumpe an die letzte Filterkammer an, spricht man von einer nachgeschalteten Pumpe. Sie dient dann als Saugpumpe, d. h. das Wasser wird durch die einzelnen Filterkammer gesaugt, gereinigt und fließt dann partikelfrei durch die Pumpenkammer. Das garantiert der Teichpumpe eine lange Lebenszeit.
Vorausgesetzt diese oberirdisch aufgestellte Teichpumpe ist ebenfalls in dem beheizbaren Geräteschuppen untergebracht, dann kann sie auch im Winter betrieben werden.
Aufstellen der Filteranlage
Kleinere Koiteiche können als Folienteiche angelegt werden, größere Koiteiche bekommen in der Regel Wände und Boden aus Beton. Handelt es sich um einen Folienteich, dann muss die Filteranlage zwangsläufig oberhalb des Wasserspiegels stehen.
Bei einem Betonteich können dagegen Löcher für die zu- und ableitenden Schläuche gebohrt werden, dann kann die Filteranlage so tief in den Erdboden neben dem Teich eingelassen werden, dass das Niveau des Wasserstandes im Filter auf gleichem Niveau des Wasserspiegels im Teich liegt. Dies nennt man einen Teichfilter in getauchter Ausführung.
Wird dann die Pumpe hinter den Mehrkammerfilter geschaltet, fließt das Wasser passiv vom Teich in den Filter, der deshalb auch treffend Schwerkraftfilter genannt wird.
Unser Tipp
Diese Variante hat den Vorteil, dass die Tauchpumpe mit einer deutlichen geringeren Pumpleistung auskommt und auch die Betriebskosten für den Pumpenmotor sinken.
UV-Vorklärgerät
Mit Hilfe eines UV-Vorklärgerätes werden Schwebealgen verklumpt und aus dem Wasserkreislauf entfernt. Zudem werden Bakterien und Pilzkeime abgetötet.
Auf keinen Fall darf die UV-Lampe aber direkt in die Filteranlage integriert werden. Denn dann würden unter Umständen alle im Wasser mitgeführten Mikroorganismen abgetötet, das gesamte Teichwasser entkeimt und das Biologische Gleichgewicht im Koiteich empfindlich gestört.
Stattdessen muss das UV-Vorklärgerät eine Beipassfunktion haben, sodass nur ein Teil des Teichwassers an der UV-Lampe vorbeifließt, statt das gesamte Wasser zu bestrahlen und zu entkeimen.
Unser Tipp
Der Beipass des UV-Vorklärgerätes sollte regelbar sein, sodass beispielsweise bei einer Algenblüte im Teich oder wenn krankmachende Keime im Wasser treiben, mehr Wasser an der UV-Lampe vorbeifließen kann als bei einem geringen Befall.
Das UV-Vorklärgerät sollte ein kleines Kontrollfenster haben, um zu sehen, ob die UV-Lampe verschmutzt ist und gereinigt werden muss, da sonst die entkeimende Wirkung stark nachlässt.
Der Trommelfilter
Seit einiger Zeit bietet der Fachhandel auch leistungsstarke Trommelfilter mit eingebauter Spülpumpe für Koi Teiche an. Typisch sind Förderleistungen je nach Modell zwischen 25m und bis zu 600m pro Stunde. Diese Trommelfilter sind sehr kompakt, platzsparend und leicht zu warten.
Allerdings sind es reine mechanische Vorfilter, die zwar auch feinste Partikel zurückhalten, aber eine biologische Reinigungsstufe, wie sie ein konventioneller Mehrkammerfilter enthält, fehlt ihnen.
Gut zu wissen
Fisch-giftige Substanzen wie Nitrit und Ammonium werden im Trommelfilter nicht abgebaut. Außerdem liegt der Anschaffungspreis weit über dem eines Mehrkammerfilters mit externer Pumpe.
Alternativ zum Trommelfilter kommen auch Vliesfilter zum Einsatz. Wie auch die Trommelfilter, bieten diese ausschließlich eine rein mechanische und keine biologische Filterung des Teichwasser.
Der Stromanschluss
Liegt der Koiteich in Hausnähe, können die Teichpumpe und andere, für den Betrieb der Filteranlage notwendigen Geräte, über den Hausanschluss mit Strom versorgt werden.
Liegt der Koiteich dagegen im Garten in einiger Entfernung vom Haus, muss ein spezielles Erdkabel in einer Bodentiefe von mindestens 60cm vom Hausanschluss zum Koiteich verlegt werden. Diese Stromleitung endet in einem Pfosten mit 3 bis 4 Steckdosen mit Klappdeckel, wie sie speziell für Feuchtraum-Anschlüsse vorgeschrieben sind.
Der Geräteschuppen
Benötigt wird je ein Stromanschluss für die Teichpumpe, für den Skimmer, für die Filteranlage und für die Membranpumpe für die Sauerstoffversorgung.
Optimal ist es, wenn man den Pfosten mit den Steckdosen, die Teichpumpe, den Mehrkammerfilter und die Membranpumpe in einem Geräteschuppen unterbringen kann, wo sie vor Sturm, Starkregen und Frost geschützt sind.
Unser Tipp
Dieser Geräteschuppen sollte so geräumig sein, dass man im Winter auch selbst darin stehen und an der Filteranlage arbeiten kann.
Dazu sollte eine Infrarotlampe an der Decke angebracht werden, die den Raum aber nur soweit erwärmt, dass die Mikrobiologie im biologischen Filterteil des Mehrkammerfilters nicht außer Kontrolle gerät und das Teichwasser im Winter nicht ständig über mehr als 15°C erwärmt wird.