Frösche im Teich ansiedeln!
Wie kommt der Frosch in den Teich?
Für einige Froschlurch-Arten besteht eine reelle Chance, dass sie sich am Gartenteich einfinden könnten. Dies gilt für Grasfrosch, Laubfrosch, Wasserfrosch, Kleinen Teichfrosch, Seefrosch und auch die Erdkröte.
Andere Arten sind in Mitteleuropa zu selten geworden oder leben in Arealen, die weit entfernt von Siedlungen und Gärten liegen.
Einfach ausgedrückt: Der Frosch muss von selbst kommen!
Hinweis
Alle einheimischen Amphibien sind streng geschützt und dürfen deshalb weder als Kaulquappen noch als Frösche aus einem Gewässer entnommen werden – egal ob das Gewässer natürlichen Ursprungs oder künstlich angelegt worden ist.
Folglich dürfen die Frösche oder ihre Kaulquappen auch nicht im Gartenteich ausgesetzt werden. Denn dann würden diese Tiere für den Fortbestand ihrer Population im Heimatgewässer fehlen.
Dies gilt leider auch, wenn das ursprüngliche Gewässer durch Entwässerung und Trockenlegen oder natürliche Verlandung, Zuschütten oder Baumaßnahmen in seinem natürlichen Charakter und damit auch seine Tier- und Pflanzenwelt bedroht ist oder vollkommen verschwinden wird – es sei denn, es liegt eine Ausnahmegenehmigung zum Umsiedeln durch die zuständige Naturschutzbehörde vor.
Man kann also nur hoffen, dass sich Frösche auf der Suche nach einem geeigneten Laichgewässer von selbst am Gartenteich einfinden oder sich sogar dauerhaft dort ansiedeln werden. Und das geschieht gar nicht so selten!
Vorausgesetzt der Garten befindet sich in einer amphibien-gerechten Umgebung im Außenbereich oder an der Peripherie von Siedlungen und der Gartenteich ist so naturnah wie möglich angelegt.
Und haben sich erst einmal Frösche im Gartenteich oder in der unmittelbaren Umgebung des Teiches angesiedelt, dürfen sie auch nicht mehr entfernt werden! Auch wenn das nächtliche Froschkonzert den Nachbarn noch so stört – denn die Balzrufe können eine Lautstärke von mehr als 80 Dezibel erreichen und damit die Schmerzgrenze überschreiten – dazu gibt es bereits etliche Gerichtsurteile.
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Den perfekte Froschteich anlegen – so könnte er aussehen!
Der perfekte Froschteich hat eine große, flache Flachwasserzone die vom Ufer ohne große Steigungen zu erreichen ist. Er liegt in der Sonne oder im Halbschatten und hat nährstoffarmes, aber kein saures Wasser.
Wie groß und tief sollte ein Froschteich sein?
Für Grasfrösche reicht bereits ein Froschteich mit etwas über 1m² Wasserfläche aus. Besser sind jedoch 2-3 m² Wasserfläche.
Da im Winter einige Froscharten im Teich überwintern, muss der Teichgrund frostfrei bleiben. In milden Regionen reicht dafür eine Wassertiefe von 40-50 cm aus, in kalten Gegenden sind 80 cm notwendig.
Idealerweise sollte die Tiefe des Froschteichs 25 bis 30 % der Länge des Teiches betragen, dadurch ist eine gute Sauerstoffversorgung im Wasser sichergestellt.
Beispiel: Ein 2 Meter langer Froschteich sollte eine Tiefe von 50 bis 60 cm haben.
Einrichtung des Froschteiches
Keinesfalls sollten Filteranlagen oder Teichpumpen verwendet werden, denn diese beeinflussen das Teichklima im Froschteich negativ. Beispielsweise sind dadurch im Wasser schwimmende Insekten, die dem Frosch als Nahrung dienen, bedroht.
Einige, wenige einheimische Teichpflanzen wie Kalmus oder die Sumpfbinse eignen sich ideal in Kombination mit schnell wachsenden Pflanzen, wie beispielsweise die Wasserpest.
Unser Tipp
Auch wenn Wasserpflanzen ein wichtiger Bestandteil im Froschteich sind, sollten diese regelmäßig zurückgeschnitten und ausgedünnt werden, sodass mindestens die Hälfte der Wasserfläche frei bleibt.
Froschteich für Grünfrösche
Der perfekte Froschteich eignet sich gut als Lebensraum für diese Grünfrösche. Er bietet eine abwechslungs- und vegetationsreiche Umgebung, genügende Ansitzplätze am Ufer auf großen, flachen Steinen und Schwimmblätter auf der Wasserfläche.
Und die Wassertiefe in der Teichmitte ist ausreichend für eine frostfreie Überwinterung der Frösche im Bodensediment des Teiches.
Froschteich für Braunfrösche
Erdkröten und Grasfrösche ziehen eher einen etwas flacheren, weniger tiefen Teich oder Tümpel vor. Dieser sollte mit einigen Wasserpflanzen zum Anheften der Laichballen oder Laichschnüren versehen sein.
Ansitzplätze in Form von Seerosenblättern oder Steinen am Teichufer brauchen sie nicht. Sie verlassen nach dem Ablaichen den Teich wieder.
Der Froschteich und seine nähere Umgebung
Die sogenannten Grünfrösche, dazu zählen der Wasserfrosch, der Kleine Teichfrosch und der Seefrosch, verbringen fast ihr ganzes Leben im Wasser und suchen nur hin und wieder den ufernahen Bereich auf.
Die Braunfrösche, dazu zählt der Grasfrosch, suchen nur zur Paarungszeit ein Laichgewässer auf; die Jungfrösche verlassen nach der Metamorphose von der Kaulquappe zum Jungfrosch das Gewässer.
Die Erdkröte
Die Erdkröte ist bekannt für ihre jährliche Laichwanderungen zur Paarungszeit. Bietet der Garten aber ein artgerechtes Milieu mit Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten und einem reichen Nahrungsangebot, dann bleiben die Erdkröten aber auch ein Leben lang im Garten.
Tagsüber hält sie sich meist versteckt und geht erst nachts auf Nahrungssuche nach Würmern und Schnecken, Spinnen und Insekten. Dabei erweisen sie sich als nützliche Helfer bei der biologischen Bekämpfung von Gartenschädlingen.
Die Erdkröte verlässt bereits an den ersten wärmeren Frühlingstagen ihr Winterquartier. Die geschlechtsreifen Erdkröten suchen oft schon Anfang März das Gewässer auf, um sich zu paaren und abzulaichen. Dazu reicht ihnen bereits eine erst teilweise eisfreie Wasseroberfläche.
Oft schleppen die Weibchen die kleineren Männchen huckepack zum Laichgewässer mit. In der Regel suchen Erdkröten zum Ablaichen das Gewässer auf, indem sie selbst ihre Larvenzeit verbracht haben. Die Paarungszeit ist bei Erdkröten nur kurz; direkt nach dem Ablaichen verlassen sie das Gewässer.
Finden sie im Garten eine Versteckmöglichkeit, die ihnen eine hohe Luftfeuchtigkeit garantiert und Schutz vor den für Erdkröten gefährlichen Krötenschmeißfliegen bietet, dann werden sie im Garten bleiben.
Der Laubfrosch
Auch Laubfrösche bleiben ihr Leben lang im Garten in der Nähe von Teichen und Tümpeln, wenn der Garten viele Laubbäume und Büsche bietet, in denen die Laubfrösche auf der Suche nach Beutetieren, aber auch zum Sonnen, herumklettern können.
Zum Überwintern graben sie sich den lockeren und feuchten Boden ein. Dort bleiben sie von Ende September/Anfang Oktober bis etwa Ende März.
Zur Laichzeit halten sich die Laubfrösche in Ufernähe auf einem erhöhten Sitzplatz, z.B. auf einem Laubbaum oder -strauch auf, um sich aufzuwärmen.
Abends beginnen die Männchen mit ihren Balzrufen und die Laubfrösche bis zur Morgendämmerung im Wasser. Die Männchen halten ihre Rivalen durch Rufen auf eine Distanz von mindestens 3 m. Der Teich sollte groß genug sein, damit sich mehrere Männchen darin aufhalten und im gemeinsamen Chor, den ankommenden Weibchen signalisieren können, wo es zum Laichplatz geht.
Ein Froschteich, der sich für Laubfrösche eignet, sollte also eine möglichst große Wasserfläche haben (die Wassertiefe spielt eine geringere Rolle) und einige Seerosen oder andere Schwimmblattpflanzen als Ansitz für die Laubfrösche haben.
Grasfrösche verlassen zwar nach der Paarungszeit wieder ihr Laichgewässer, halten sich aber gerne weiter in Gewässernähe auf. Denn sie brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit, damit ihre Haut nicht austrocknet. Deshalb ziehen sie sich tagsüber gerne in feuchte Verstecke zurück, besonders natürlich an heißen, trockenen Sommertagen.
Unser Tipp
Bietet man den Grasfröschen in der Umgebung des Gartenteiches geeignete Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten ? gerne wird auch dazu ein benachbartes Sumpfbeet angenommen, dann stehen die Chancen gut, dass man einige Grasfrösche auf Dauer einen geeigneten Lebensraum im Garten bieten kann.
Ab Ende Oktober suchen die Grasfrösche erneut den Teich zum Überwintern auf. Bevorzugt werden dazu Teiche mit einer Wassertiefe von nicht viel mehr als 50 cm und einem feinkörnigen, sandig-schlammigem Sediment, welches aber frei von Faulschlamm sein muss. Manchmal suchen sie stattdessen auch ein vor Frost geschütztes Erdloch auf.
Sie wachen bereits aus der Winterruhe auf, wenn das Eis zu schmelzen beginnt. Sie paaren sich etwa zur gleichen Zeit wie die Erdkröten. Dabei kommt es manchmal sogar zu Fehlpaarungen zwischen Grasfrosch und Erdkröte.
Die Embryonalentwicklung im Ei dauert bei Grasfröschen bis zu 4 Wochen. Die Kaulquappen verbringen dann noch einmal bis zu 3 Monate im Teichwasser, bevor sie als Jungfrösche den Teich verlassen.
Wasser-, See- und Teichfrösche verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im, auf oder im unmittelbaren Uferbereich des Gewässers. Lediglich der Kleine Teichfrosch kann auch an Land in feuchtem Milieu in Teichnähe überwintern.