Eine Brücke muss außerdem in den Dimensionen zum Teich passen. Eine weit ausladende Steinbrücke über einen 5m² großen Teich, da hat man schnell den Eindruck, der Teich soll lediglich als Alibi herhalten, um eine Brücke bauen zu können.

Das erinnert an die Brio-Holzeisenbahn, wo sich dann völlig unlogisch in flachem Gelände die Holzschienen zu einem weiten Bogen aufwölben, nur damit man endlich das Brückenteil irgendwo einbauen kann.

Dort wo der Teich zu klein, der Wassergraben zu schmal ist, um von einer Brücke überspannt zu werden, kann stattdessen eine Reihe von Trittsteine einer Furt gleich durchs flache Wasser führen. Auch bei einem streng rechtwinklig angelegten Teich würde eine Brücke völlig deplatziert wirken.

Die Brücke

Will man nur eine kleine Brücke installieren, dann bietet sich dazu ein Teich mit einer Wasserfläche in Form einer Acht besonders gut an. Die Brücke wird dann über den schmalsten Teil, die Taille des Teichs gespannt.

Auch die Proportionen, Länge, Breite und Höhe der Brücke müssen zu Größe und Form des Teiches passen. Je länger die Brücke ist, desto stabiler müssen die Träger unter den Planken sein. Außerdem sind zumindest für öffentlich begehbare Brücken unterhalb einer gewissen Breite Geländer vorgeschrieben.

Aber auch an einem privaten Teich ist es sinnvoll Brücken und Stege, die nur 80cm breit oder schmaler sind, mit einem Geländer zu versehen. Dann fühlen sich die Besucher sicherer.

Häufig verwendete Brücken:

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Die Bauvorschriften der meisten Bundesländer sehen außerdem ab einer Brückenhöhe von einem Meter über dem Wasser ein Brückengeländer zwingend vor. Ausnahmen gelten für Schwimmteiche.

Damit zwei Personen nebeneinander her gehen können oder aneinander vorbeikommen, sollte die Brücke jedoch mindestens 1,20m breit sein, sofern es das Größenverhältnis Teich: Brücke zulässt.

Die Brücke sollte auch nicht zu hoch über dem Wasser angelegt werden, sonst benötigt man Rampen oder Stufen, die zur Brücke hinauf führen und das sieht dann nicht nur unnatürlich aus, sondern kann bei feuchtem Wetter auch rutschig werden. Auch die Stabilität und Statik der Brücke ist wichtig. Die Konstruktion muss mindestens 150kg tragen können.

Geht der Blick von der Terrasse oder einem anderen Aussichtspunkt quer über die Brücke, dann muss sie flach ein, damit auch noch etwas vom Teich jenseits der Brücke und den Pflanzen im Teichhintergrund sichtbar bleibt. In asiatischen Gärten dagegen bevorzugt man stark gewölbte Brücken. Hier sollte der Blick über den Weg direkt auf die Brücke zuführen.

Davon abgesehen sollte der Weg wenigstens auf den letzten Metern gerade auf den Brückensteg zu laufen; ein geknickter Zugang wirkt unnatürlich.

Wichtig ist dabei auch, dass die Brückenlänge nicht zu knapp bemessen und an beiden Seiten noch über die Uferbank des Teichs hinausführt. Schließlich müssen die Brückenträger auf festem Untergrund installieren werden; sonst versinken im feuchten Sumpf der Feucht- und Uferzone.

Holzbrücken in asiatischen Gärten führen oft im Zickzack über das Wasser und sind dann zu beiden Seiten durch ein Geländer gesichert. Auf offenen Brücken sollte man sehr sparsam mit Biegungen und Kurven umgehen.

Schwache Biegungen werden leicht übersehen, an einer starken Kurve bildet sich bei Frost immer zuerst Glatteis und man kommt ins Rutschen. Toben öfters Kinder durch den Garten, dann sollte die Brücke in jedem Fall ein Geländer haben. Das verhält sich ähnlich mit Kindersicherung rund um den Teich. Im Falle eines Falles ist immer der Gartenteichbesitzer haftbar.

Der Steg

Ein Steg der ein paar Meter auf die freie Wasserfläche hinausführt, lädt ein zum Ruhen, die Füße im Wasser baumeln zu lassen. Das ist nichts für Hektiker, die gerne übers Ziel hinausschießen (und dann im Wasser landen!). Da sollte man sich lieber ein Beispiel an einem Angler nehmen, der stundenlang auf dem Steg ausharren kann, bis die Fische endlich beißen.

Auch ein Steg sollte nicht zu schmal bemessen sein – oft drängeln sich mehrere Personen auf dem Steg, um einen Blick auf den Teich zu erhaschen. Außerdem sollten die Planken quer zur Laufrichtung montiert werden und auf der Oberseite Rillen haben – das vermindert die Rutschgefahr.

Besonders natürlich wirkt ein Steg, wenn auf der einen Seite sich Röhricht und Schilf ausbreitet und an der anderen Seite eine freie Wasserfläche zu sehen ist. Dient der Steg als Sprungbrett, um sich in den Schwimmteich zu stürzen, dann muss der Pool an dieser Stelle auch genügend tief sein.

Sicherer ist natürlich ein flacher seitlicher Einstieg in den Teich über mehrere rutschfeste Stufen. Vor der Gartenhütte dient ein breiter Steg als idyllischer Sitzplatz über dem Wasser.

Auch wenn die Konstruktion auf dem festen Ufer liegt, wirkt der Steg erst richtig, wenn er wenigstens 50cm auf die Wasserfläche hinausreicht. Plant man einen solchen Sitzplatz am Wasser, dann sollte die Fläche etwas zum Wasser hin geneigt sein, damit das Regenwasser ablaufen kann.

Eine Zwergpalme, ein Oleander oder Hibiskus und einige andere Kübelpflanzen verleihen der Steganlage ein mediterranes Flair.

Ein hölzerner Steg kann auch gut als Ruheplatz am Schwimmteich dienen oder den Damm zwischen Schwimmteich und Filtergraben optisch kaschieren.

Baumaterial

Holzkonstruktionen müssen gut imprägniert werden, damit sie nicht im Laufe der Jahre verrotten. Sie brauchen dicke Holzträger zur Stabilisierung. Entsprechende Konstruktionen aus Stahl oder Aluminium können schlanker gebaut werden und wirken entsprechend auch eleganter. Entscheidet man sich für eine Brücke oder einen Steg aus Holz, dann dürfen die Planken nicht auf die darunter liegenden Holzträger genagelt werden.

Denn an diesen Stellen sammeln sich Feuchtigkeit und das Holz beginnt zu faulen. Edle Tropenhölzer sind zwar haltbarer, aber auch wesentlich teurer. Zudem stammen sie nicht immer aus FSC (Forest Stewardship Council) -zertifizierten, nachwachsenden Plantagen sondern aus schützenswerten Regenwäldern.

Auch auf einheimische Hölzer, die druckimprägniert sind, sollte man verzichten. Die im Holz eingelagerten Schutzstoffe werden mit der Zeit ausgewachsen und könnten das Teichwasser vergiften. Das Holz muss vor allem gut abgelagert sein, sonst verdreht es sich oder quillt auf; alle Löcher müssen vorgebohrt werden.

Alle Schrauben und Winkel müssen aus rostfreiem Material sein. Auch für nicht imprägniertes Holz sollte der Hersteller oder Lieferant eine Garantie von mindestens 15 Jahren geben können.

Verwendet man Stein statt Holz, dann nimmt man in Kauf, dass sich der Stein in der prallen Mittagssonne sehr stark aufheizt. Wer gerne barfuß läuft, sollte deshalb lieber Holz wählen. Für Sonnenanbeter kommt ohnehin nur Holz als Unterlage infrage. Barfußläufer brauchen eine sehr gute Holzqualität, die nicht splittert oder reißt.

Steinerne Bogenbrücken und Stege, wie sie gerne in japanischen und Chinesischen Gräten verwendet werden, müssen wegen ihrem hohen Eigengewicht sehr stabil konstruiert werden. Bei dem enormen Gewicht baucht man außerdem einen Kran, um die Steinbrücke anzuheben und über den Teich zu setzen. Holzbrücken können dagegen an Ort und Stelle montiert werden. In Japanischen Gärten sieht man öfters steinerne Brücken mit einen hölzernen Geländer in leuchtendem Rot, denn die Farbe gilt in Japan und China als Glücksbringer.

Egal ob man sich den Bau einer Steganlage oder einer Brücke zutraut oder doch lieber einen Fachmann hinzuzieht, es ist in jedem Fall wesentlich einfacher, die Konstruktion gelichzeitig mit dem Bau des Gartenteichs anzulegen, als nachträglich einzubauen. Inzwischen bieten Baumärkte und Gartenfachgeschäfte auch eine ganze Palette fertiger Brückenbausätze für Brücken und Stege an.

Steganlagen müssen dagegen meist individuell an den Teich angepasst und entsprechend zugeschnitten werden.

Das Holz muss geschützt und gepflegt werden; dazu gibt es im Fachhandel spezielle Pflegemittel, meist auf Ölbasis. Die dürfen aber nur außerhalb des Wassers angewendet werden. Bei Wasserkontakt könnten sie sich schädlich auf Pflanzen und Tiere auswirken. Deshalb sollte man auch soweit wie möglich auf einen Schutzanstrich verzichten.

Dann muss man allerdings in Kauf nehmen, dass das Holz mit den Jahren seine ursprüngliche Farbe verliert und ausbleicht oder vergraut. Aber das verleiht Brücke und Steg ja eine gewisse natürliche Patina. Wichtig ist, dass das Holz sauber gehalten wird. Ablagerungen von Falllaub, Schlamm oder Erdresten verhindern das Abtrocknen des Holzes und müssen deshalb regelmäßig entfernt werden.

Literatur

CHRISTMANN, A. (2010): Holz, ein ideales Material. – in: Gartenteich – das Wassergarten-Magazin (Dähne Verlag, Ettlingen), Heft 3/2010, S. 12-16.
HIERONIMUS,H. (2007): Auf dem Holzweg – Stege und Brücken verschönern den Teich.- in: Gartenteich – das Wassergarten-Magazin (Dähne Verlag, Ettlingen), Heft 2/2007, S.21-25.
JOREK,N. (2004): Brücken in eine andere Welt.- in: Beispielhafte Gartenteiche.-(Verlag Natur und Garten, Ibbenbühren), S.148-153.
STEIN,S. (2010): Entspannung am Wasser.- in: Gartenteich – das Wassergarten-Magazin (Dähne Verlag, Ettlingen), Heft 3/2010, S.6-10.
STEINDORP,M. (2007): Von Ufer zu Ufer – Brücken verbinden und schmücken. -in: Gartenteich-Sonderheft Magazin (Dähne Verlag, Ettlingen), S.15-18.

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