Was versteht man unter einem Ökosystem?
Klären wir zunächst die wichtigste Frage: Was ist eigentlich ein Ökosystem? Darunter versteht man eine Art Lebensgemeinschaft. Egal ob Mensch, Tier oder Pflanze ? ein Ökosystem bezieht sich dabei auf alle Lebewesen innerhalb eines Lebensraums.
Von der Ameise bis zum Igel
Wer nun den Fokus diesbezüglich speziell auf den eigenen Garten rückt, stößt auf eine vielfältige Zusammensetzung an Lebewesen:
Zunächst sind da die Insekten, Amphibien, Echsen, Vögel und Spinnen zu nennen. Zu den bekanntesten zählen: Bienen, Hummeln, Libellen, Marienkäfer, Totengräber, Laufkäfer, Blattläuse, Ohrwürmer, Wanzen, Florfliegen, Ameisen, Frösche, Kreuzspinnen, Winkelspinnen, Weberknechte und Eidechsen. Außerdem flattern speziell in der warmen Jahreszeit auch viele Schmetterlinge durch die Lüfte.
Und auch die Vogelwelt ist mit Amsel, Drossel, Fink, Maise, Rotkehlchen, Spatz und vielen anderen Artgenossen in großer Anzahl im Garten vertreten.
Zudem kann man mit etwas Glück das ein oder andere Säugetier entdecken. So treiben sich auch Igel, Maus oder Maulwurf im Garten herum. Und so manch einer stößt sogar auf eine Fledermaus, die in den Abendstunden ihre Kreise zieht.
Ideen, um mit Kindern das Ökosystem Garten zu erleben
Nicht nur Erwachsene zieht das Ökosystem Garten in seinen Bann, sondern speziell auch für Kinder stellt die dortige Tierwelt ein spannendes Erlebnis dar. Denn es ist faszinierend zu beobachten, wie die unterschiedlichen Tiere harmonieren, wie sich das Zusammenleben mit den wechselnden Jahreszeiten verändert und welchen Einfluss beispielsweise das Wetter auf die Bewohner des Gartens hat.
Und hierbei spielt das Alter der Kinder keine Rolle. Nachstehend haben wir ein paar Ideen hierzu gesammelt:
Geräuschmemory
Haben Sie sich schon einmal bewusst auf einen Sinn konzentriert, um so tief in eine Umgebung einzutauchen? Das klappt auch im eigenen Garten hervorragend ? und ist äußerst spannend. Schließen Sie dazu die Augen und hören Sie für ein paar Minuten gemeinsam mit Ihrem Kind bewusst hin.
Welche Geräusche nehmen Sie dabei wahr? Ein Summen? Ein Zwitschern? Oder ein lautes Rascheln? Und lassen sich die einzelnen Geräusche vielleicht den jeweiligen Tieren zuordnen? Diese Übung bietet eine intensive Wahrnehmung der Natur und viel Potenzial für anschließende Gespräche.
Ich sehe was, was du nicht siehst?
Der Klassiker ?Ich sehe was, was du nicht siehst? kann auch im eigenen Garten gespielt werden. Gehen Sie hierzu mit offenen Augen durch Ihre grüne Oase und richten Sie den Blick auch speziell auf Ecken und Winkel, denen sie sonst weniger Beachtung schenken.
Wer findet ein spezielles Tier? Und wer kennt bereits den Namen oder kann es einer Tiergruppe zuordnen? Weitere Fragen, die beim Spielen helfen, sind: Was macht das Tier? Und wie verhält es sich? Auch hierbei kann in einem anschließenden Gespräch noch profunder auf das Ökosystem Garten eingegangen werden.
Forschen im eigenen Garten
Viele Kinder haben zudem Spaß daran, anzupacken, in der Erde zu wühlen und die Bewohner des Gartens aus nächster Nähe zu erforschen. Stellen Sie Ihrem Kind daher Materialien wie Schaufel, Eimer oder Becherlupe zur Verfügung ? und schon kann?s losgehen.
Wo sind welche Insekten zu finden? Wer rennt durch die Wiese, wer befindet sich hingegen unter der Erde und wer fliegt wiederum durch die Luft? Wie viele Beine haben diese Tiere? Und welche Farbe? All das und viel mehr lässt sich erforschen.
Den Nestbau dokumentieren
Sie haben einen Vogel in Ihrem Garten beobachtet, der immer wieder Ästchen oder Gräser an einen bestimmten Ort transportiert? Eventuell hat ein Vogelpaar das Vorhaben, ein Nest zu bauen.
Das ist die Chance, mit Ihrem Kind ein ganz besonderes Phänomen zu inspizieren: Beobachten Sie gemeinsam den Prozess und machen Sie sich bewusst, was diese Tiere bereits in wenigen Stunden schaffen.
Wenn Sie Glück haben, können Sie sogar den gesamten Prozess vom Ei bis zum Vogelbaby, das von seinen Eltern mit Futter versorgt wird und schließlich flügge wird, miterleben. Und wer besonders intensiv beobachtet, wird vielleicht sogar Zeuge erster Flugversuche der Jungvögel.
Wichtig!
Seien Sie dabei stets vorsichtig, respektieren Sie die Vögel, stören Sie sie nicht und bringen Sie sie nicht aus der Ruhe.
Geben Sie Ihrem Kind zudem die Chance, die Beobachtungen zu dokumentieren ? entweder in Form von Zeichnungen, Fotografien oder Videos. So entsteht eine Art Vogel-Tagebuch. Versuchen Sie zudem aufkommende Fragen durch genaues Hinsehen oder Recherchieren zu klären.
Unser Tipp
Interessiert sich ihr Kind speziell für eine Tierart, haben Sie auch immer die Möglichkeit, ein kindgerechtes Fachbuch hinzuzuziehen, das weitere Erklärungen liefert. Oder aber Sie stützen Ihren Austausch auf eine der vielen Apps, die mittlerweile zu diesem Thema entstanden sind.
Wichtig
Sprechen Sie mit Ihrem Kind unbedingt darüber, dass es sich bei Tieren um Lebewesen handelt, die mit Respekt und Vorsicht behandelt werden müssen.
Und so schön und faszinierend die Insekten im Garten auch sind, spätestens wenn die Kinder am Abend im Bett liegen, sollten sie Ruhe vor Stechmücken, Spinnen und anderen Krabbeltieren haben. Wer abends dennoch lüften möchte, macht am besten das Fenster auf und den Vorhang zu. Das wirkt wie ein Schutzwall gegen Mücken.
Noch besser hilft ein Fliegengitter am Fenster. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass die Kinder die Insekten auch am nächsten Tag noch als positive Bereicherung und nicht als lästige Störenfriede empfinden.