Womit wir künftig rechnen müssen

Die Sommer werden trockener und heißer. Die Winter bleiben kühl, es gibt zwar weniger Frosttage, aber es wird oft und langanhaltend regnen. Jedoch kann man sich nicht darauf verlassen: Das Wetter kann jederzeit umschlagen. Es wird mehr Unwetter geben mit heftigen Stürmen, Hagelschäden, Starkregen und Hochwasser, und es drohen plötzlich einsetzende Spätfröste bis weit in den Mai.

Darauf müssen wir uns einstellen. Wir müssen unsere Gärten fit machen für den Klimawandel und zwar jetzt! Wir müssen die Gartengestaltung, Bepflanzung und Gartenpflege diesen Herausforderungen anpassen, viel Zeit bleibt uns dafür nicht mehr!

Bei allen Arbeiten im Garten sind robuste Arbeitsschuhe und robuste Kleidung notwendig. Arbeitskleidung von guter Qualität findet man unter https://www.burgia.de/arbeitsbekleidung/

Der Schottergarten – eine Sackgasse

Noch werden immer mehr Vorgärten mit Kies und Schotter regelrecht zugeschüttet. Doch solche Schottergärten anzulegen, ist extrem teuer. Der Klimawandel kann ihnen nichts anhaben. Sie sind ja biologisch gesehen schon tot. Schottergärten anzulegen, das ist teuer, und sie sind keineswegs so pflegeleicht, wie sie von den Gartenbaubetrieben angepriesen werden. 

Über ihren Schotterflächen heizt sich die Luft im Sommer stark auf. Das belastet das Stadtklima und forciert die Klimaerwärmung im urbanen Raum. Völlig zurecht ist die Neuanlage solcher Schottergärten in Bayern und Baden-Württemberg deshalb seit einiger Zeit verboten, weitere Bundesländer werden folgen. Und viele Städte und Gemeinden fordern die Grundstückseigentümer auf, ihre Schottergärten zurückzubauen – das kann teuer werden. 

Fazit: Schottergärten sind zur Bewältigung der mit der Klimaerwärmung notwendigen Anpassungen im Garten völlig ungeeignet.

Gartenformen, die mit dem Klimawandel Schritt halten können

Den Klimagarten der Zukunft muss man nicht erst erfinden. Gartenformen, die mit den Herausforderungen des Klimawandels fertig werden, gibt es schon. Sie haben sich bereits in früheren Zeiten von Hitze, Trockenheit und Dürre bewährt, sind aber teilweise zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten.

Einige der interessantesten dieser Klimagärten werden im Folgenden kurz vorgestellt:

Schattengärten

Schattenspendende Bäume und Sträucher können die Lufttemperatur im Garten im Vergleich zu offenen, unbeschatteten Plätzen an heißen Tagen um bis zu 10°C senken.

Warum also nicht in regelmäßigen Abständen im Garten einige höher wachsende Bäume pflanzen? Die durch den Halbschatten reduzierte Menge an Sonnenlicht wird trotzdem für die Kultur vieler Nutz- und Zierpflanzen ausreichen. Denn die meisten unserer Sonne liebenden Gartenpflanzen vertragen auch Halbschatten.

Die noch zwischen diesen Pflanzen frei bleibenden Plätze werden möglichst lückenlos mit immergrünen Bodendeckern bepflanzt, das hält die Bodenfeuchtigkeit. Ein solcher Schattengarten reduziert im Sommer nicht nur die Temperatur, er senkt auch den Wasserverbrauch.

Bisher führt diese Gartenform aber in Mitteleuropa im wahrsten Sinne einen Schattendasein. Doch dem Schattengarten gehört die Zukunft. Das beweist die seit Jahrhunderten bewährte Gartenform Agroforstwirtschaft in Westafrika am Rande der Sahelzone.

Steppen- und Präriegärten

Steppenpflanzen, die langen Hitze- und Trockenperioden trotzen können, aber auch Stürme, Sturzregen und Kälte unbeschadet überleben können, haben sich seit Jahrhunderten entwickelt und dominieren die Vegetation in den Steppen Asiens, in den afrikanischen Savannen, im Outback Australiens, in der Pampa Südamerikas und in den weiten Prärien Nordamerikas.

Damit sind viele dieser Steppenpflanzen bestens den Anforderungen des Klimawandels gewachsen. Es ist deshalb gut, dass Steppengärten auch in Mitteleuropa seit eingen Jahren immer mehr Gartenfreunde finden.

Dass ein Steppengarten keine eintönige Graslandschaft sein muss, beweisen die Präriegärten mit ihrer überwältigenden Blütenpracht.

Wer einen Steppen- oder Präiergarten anlegt, ist gut gerüstet für den Klimawandel.

Senkgärten mit Teich

Ein Senkgarten ist eine künstlich angelegte, in den Gartenboden eingelassene Senke in quadratischer, rechteckiger oder runder Form – umgeben von einer Natursteinmauer, deren Mauerkrone mit der Höhe des umgebenden Gartens abschließt.

In den Italienischen Gärten der Renaissance waren solche Senkgärten beliebt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Form eines „sunken garden“ in den Country Gärten Südenglands wieder aufgegriffen. Der berühmte Staudenzüchter Karl Forster hat die Form des Senkgartens Anfang des 20.Jahrhunderts auch in Deutschland bekannt gemacht.

Ein solcher Senkgarten bildet ein vergleichsweise ausgeglichenes Kleinklima. Dort ist es windgeschützt, die Mauerfassung speichert tagsüber Wärme und gibt sie im Laufe der Nacht langsam wieder ab. Viele empfindlichere, exotische Pflanzen finden hier Schutz und bilden eine kleine Oase.

Allerdings sammelt sich im Senkgarten auch das aus der Gartenumgebung abfließende Niederschlagswasser. Statt deswegen eine aufwendige Dränage in den Boden der Senke einzubauen, die das Wasser ableitet, kann man im Zentrum des Senkgarten und an seinem tiefsten Punkt  einen ebenerdigen Gartenteich anlegen. Dort sammelt sich das Regenwasser und bildet eine nicht zu unterschätzende Wasserreserve für trocken-heiße Wetterperioden.

Permakultur-Gärten

Kaum eine Gartenform wird besser für den weiteren Klimawandel gerüstet sein als ein Garten, der nach den Prinzipien der Permakultur angelegt und gepflegt wird.

Auch wenn die grundlegende Idee dieser Gartenform schon einige Jahrzehnte älter war, der Begriff Permakultur wurde 1978 in Australien von Bill Morrison und David Holmgren  geprägt. Seitdem arbeiten in mehr als 100 Länder Menschen unter ganz unterschiedlichen Klimabedingungen erfolgreich unter Beachtung der Prinzipien der Permakultur.

Im Permakulturgarten arbeitet man nicht wie in vielen anderen Gärten gegen, sondern mit der Natur, bzw. man lässt Natur und Klima für sich arbeiten. Das gelingt durch das sorgfältige Beobachten der Naturvorgänge im Garten, den schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen und das Anlegen kleinräumiger, naturnaher Strukturen.

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