Verbreitung und Lebensraum der Zwergbirke
Die Zwergbirke ist einen Florenelement der Arktis und hat ihre Hauptverbreitung in Skandinavien, Schottland und im Norden Russlands. Bei uns kommt sie nur selten vor, vor allem im Alpenvorland und in der norddeutschen Tiefebene. Zwischen den einzelnen Sandorten der Zwergbirken liegen oft 1000km. Wahrscheinlich standen diese Areale in der kühleren Nacheiszeit miteinander in Verbindung.
Die Zwergbirke verträgt mehr als minus 40 Grad Celsius im Winter. Typische Standorte der Zwergbirke sind Hochmoore, Torfstiche und moorige Wiesen. Die wenigen natürlichen Restbestände von Betula nana in Deutschland stehen seit 2006 unter Naturschutz. Man bekommt sie jedoch aus zertifizierten Nachzuchten einiger Baumschulen.
Merkmale, Form und Färbung
Die Zwergbirke ist die kleinste einheimische Birkenart, die kaum höher als 50cm wird. Meist breitet sie sich aber dicht über dem Boden aus. Entsprechend kurz sind auch die Äste von Betula nana. Die jüngeren Zweige sind dicht mit flaumweichen Härchen besetzt, die später abfallen.
Die Laubblätter sitzen mit ihren kurzen Stielen dicht an den Ästen und sind wechselständig angeordnet. Diese kaum 1cm langen Blätter haben eine annähernd kreisrunde Form und sind an den Rändern tief eingekerbt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite hellgrün. Im Herbst färben sie sich orangerot.
Die Blüten erscheinen zwischen April und Mai. Die kätzchenförmigen, männlichen und weiblichen Blüten sitzen in den Blattachseln der gleichen Pflanze, aber getrennt voneinander. Die gelben, männlichen Kätzchen sind ungestielt und werden etwa 1cm lang. Sie stehen aufrecht in den Blattachseln. Auch die weiblichen, runderen und kleineren Blütenkätzchen ragen senkrecht über die Blattachseln hinaus.
Pflege der Zwergbirke am Gartenteich
Die Zwergbirke braucht einen sonnigen, aber kühlen Platz mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Der Boden sollte ausreichend feucht bis nass und sauer, aber vor allem völlig kalkfrei sein. Der pH-Wert im Boden sollte zwischen 5 und 6,5 liegen. Sie ist äußerst empfindlich gegen sommerliche Hitze und Austrocknung.
Vermehrung der Zwergbirke
Die Zwergbirke selbst aus den Samen heranziehen zu wollen, erfordert viel Geduld und Erfahrung. Denn man kann mit höchstens 5cm an Zuwachs pro Jahr rechnen. Die Zwergbirke ist ein Kaltkeimer; die reifen Samen brauchen eine längere Frostperiode im Winter, um dann erst im Frühjahr mit den wieder ansteigenden Temperaturen zu keimen. Aber Baumschulen bieten die Zwergbirke als Ballen- und Containerpflanze zu relativ günstigen Preisen an.