Verbreitung und Lebensraum des Heidekrauts
Das Heidekraut kommt in großen Teilen Europas vor, fehlt aber in den meisten Regionen des Mittelmeergebietes. Im Vergleich zur Glockenheide etwas anspruchsloser, was die Bodenverhältnisse angeht. Das Heidekraut ist ebenfalls kalkmeidend, kommt aber auch an trockeneren und unbeschatteten Plätzen vor. Es ist in seiner Verbreitung nicht an feuchte Moore gebunden.
Früher wurde das Heidekraut auch zum Besenbinden verwendet, daher der Name Besenheide. In Gärtnereien wird sie oft als Sommerheide angeboten ? im Gegensatz zu den Winterheide genannten Erica-Arten.
Merkmale, Form und Färbung
Das Heidekraut kann bis zu 80cm und mehr hoch werden. Es ist ein mehrjähriger und immergrüner Halbstrauch, dessen Stämme und Äste teilweise verholzen. Die Stämmchen stehen aufrecht oder breiten sich niederliegend dicht über dem Boden aus. Die kleinen nadelförmigen Laubblätter sind nicht quirlständig wie die der Glockenheide, sondern gegenständig angeordnet. An den Hauptsprossen ist die Beblätterung eher spärlich, während sich zahlreiche Blättchen an den Seitenästen dachziegelartig dicht an dicht überlappen. Die linealisch-lanzettförmigen Blattspreiten werden nur 3,5mm lang, ihre Ränder sind nach oben gerollt und die Unterseite ist gekielt.
Die Blütezeit fällt je nach den klimatischen Standortbedingungen in die Monate Juli bis November. Mehrere Blüten bilden eine dicht gedrängte Traube an kurzen Trieben der oberen Zweige. Die Blütenfarbe reicht von weiß, hellrosa bis pink und violett. Die vier Kelchblätter sind nicht zu einer Kelchröhre verwachsen und sind mit 4mm Länge länger als die Blütenkronblätter. Die Blüten sind Zwitter.
Aus der befruchteten Blüte entwickelt sich eine kleine, kugelförmige Fruchtkapsel, die in ihren 4 Fächern zahlreiche Samen enthält. Im Gartenfachhandel wird meist nicht die Naturform, sondern eine der mehr als hundert Zuchtsorten angeboten.
Pflege des Heidekrauts am Gartenteich
Das Heidekraut ist recht anspruchslos in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit. Der Boden kann mager, sollte aber kalkfrei sein. Die Besenheide kann in Gesellschaft mit der Glockenheide gepflanzt werden, sollte aber im Moorbeet einen etwas trockneren und helleren Platz bekommen. Daher kann als Pflanzsubstrat ein Gemisch aus Sand, Schwarzerde und Torf mit einem hohen Sandanteil gewählt werden. Die frisch angepflanzten Exemplare des Heidekrauts brauchen jedoch zum Anwachsen und Einwurzeln genügend Feuchtigkeit.
Das Heidekraut ist winterhart, sofern es im Frühjahr gepflanzt wurde und dann bis zum Herbst genügend Wurzelwerk entwickeln konnte. Das Heidekraut kann jährlich im Frühjahr etwas zurückgeschnitten werden, damit man eine buschige, kompakte Wuchsform erhält.
Vermehrung des Heidekrauts
Die Bestäubung der Blüten erfolgt in erster Linie durch Hummeln und Bienen, sowie andere Insekten. Die Samen bleiben aber den Winter über in der Fruchtkapsel an der Pflanze stehen. Erst im Frühjahr werden sie mit Wind und Sturm verbreitet.
Sie sind Kaltkeimer, die eine Periode tiefer Temperaturen brachen, um dann mit den wieder ansteigenden Temperaturen im Frühjahr keimen zu können. Die Samen sind außerdem Lichtkeimer; das Saatgut darf deshalb nicht mit Erde bedeckt, sondern nur leicht an den Boden angedrückt werden. Das Heidekraut kann aber auch ähnlich wie die Glockenheide durch Stecklinge vegetativ vermehrt werden.