Der Gartenfachhandel bietet verschiedene Zuchtsorten des Blauschwingels, die sich in Höhe, Wuchsform und Blattfärbung voneinander unterscheiden. Der mehrjährige, wintergrüne Blauschwingel kann sowohl mit Hilfe der Samen als auch durch Teilung vermehrt werden.
Verbreitung und Lebensraum des Blauschwingels
Der Blauschwingel kommt in Mitteleuropa, in Südwest-Europa und Norditalien vor. Als Gebirgspflanze besiedelt es Trockenwiesen, Felshänge und lichte Wälder.
Merkmale, Form und Färbung
Der Blauschwingel ist ein mehrjähriges Gras aus der Familie der Süßgräser. Er bildet lockere, halbkugelförmige Horste oder niedrige Polster, neigt aber nicht dazu, in die Fläche zu wuchern. Halme und Blattstängel sind schmal linealförmig und stehen spitz ab. Nach dem Austrieb im Frühjahr nimmt der Blauschwingel zunächst eine intensiv blaue Farbe an, später verblasst er etwas und ist dann nur noch grau-blau gefärbt. Die Blätter werden zwischen 10 und 20cm lang. Der Blauschwingel blüht zwischen Juni und Juli. Dazu bildet er eher schlichte, braun-gelbe Blütenripsen mit grün-grauen Ährchen. Dafür wirken die blauen oder blaugrünen Blätter, die den Winter über stehen bleiben können, umso dekorativer. Je karger und trockener der Boden ist, auf dem der Blauschwingel wächst, desto intensiver färbt er sich und umso länger ist seine Lebenszeit. Auch wenn man die Blütenrispen noch vor der Samenbildung entfernt, fördert dies die Farbintensität der Blätter. Im Gartenfachhandel werden mehrere Zuchtsorten angeboten, die sich in Größe und Färbung voneinander unterscheiden: Die Sorte Glaucantha, auch Zwerg-Schwingel genannt, bleibt mit nur 10cm Höhe außergewöhnlich klein und bildet kompakte, flache Polster mit sehr feinen, matt blau-grauen Laubblättern. Ähnlich die Sorte Azurit, ebenfalls polsterbildend, aber mit dunkelblauen Blättern. Bergsilber wiederum besticht durch sein feines, blausilbriges Laub und bildet richtige Horste. Die Sorte Frühlingsblau bildet regelmäßige halbkugelförmige Horste, wie sie auch für die Wildform typisch sind.
Pflege des Blauschwingels am Gartenteich
Der Blauschwingel ist wohl jedem Gartenfreund, der sich für Gräser interessiert, schon einmal begegnet. Meist werden 2 oder 3 kleine Polster des Bauschwingels in den Steingarten gesetzt. Aber genauso gut kann man ihm einen Platz in der Nähe des Gartenteichs geben, wo er von der Teichhinterzone überleitet könnte zu einem Heidebeet oder einem Steingarten, der auf dem verbliebenen Erdaushub aus der Teichgrube angelegt wurde. Der Blauschwingel braucht allerdings einen sonnigen Platz mit einem trockenen, mageren und kalkreichen Boden. Je humus- und nährstoffarmer der Boden ist, umso besser wächst der Blauschwingel ? paradoxerweise ? und umso intensiver werden seine Farben. Auf lehmigem und nährstoffreichem Boden würde der Blauschwingel bald verfaulen. Wichtig ist vor allem, dass der Boden trocken und gut durchlässig ist. Ist der Untergrund zu dicht und wasserundurchlässig, dann kann man in das Pflanzloch etwas Feinkies als Drainageschicht füllen. Die niedrig wachsende, Polster bildende Sorte Glaucantha kann man als Bodendecker an sandigen Plätzen einsetzen, an denen andere Pflanzen kümmern würden. Für eine dichte Bepflanzung rechnet man etwa 7 bis 10 Pflanzen pro m² bei einem Pflanzabstand von 30 bis 40cm. Man kann den Blauschwingel auch mit Fuchsrot-Seggen kombinieren, woraus sich eine lebhafte Kombination aus blauen und roten Farbtönen ergibt. Als Gebirgspflanze ist der Blauschwingel zwar winterhart und lange Frostperioden gewohnt, aber Jungpflanzen sollte man doch im ersten Winter sicherheitshalber mit angehäufeltem Laub vor starken Frösten schützen.
Vermehrung des Blauschwingels
Der Blauschwingel kann zwar im früher auch durch Aussaat vermehrt werden, einfacher ist aber die vegetative Vermehrung durch Teilung der Horste.