Er bildet eine lange Sprossachse, in der in dichter Reihenfolge zahlreiche Blätter aufrecht bis zu 10cm in die Höhe ragen. Die im Wasser lebende Form des Pillenfarns bleibt steril. Wenn der schlammige Grund, auf dem sich der Pillenfarn angesiedelt hat, jedoch im Sommer trocken fällt, dann zeigen sich bald darauf an der Basis der Laubblätter erbsengroße, kugelförmige Sporangien, die aus umgewandelten Blättern gebildet werden. Jeder dieser Sporenbehälter enthält mehrere kleine männliche Sporen, aber nur eine große weibliche Sporen. Die Sporen reifen im Hochsommer heran und sind dann bald darauf keimfähig. Sie können aber auch sehr lange im trocken fallenden Boden ausharren, bis das Substrat erneut von Wasser benetzt wird.
Verbreitung und Lebensraum des Pillenfarns
Der Pillenfarn Pilularia globulifera kommt ausschließlich im westlichen Mitteleuropa vor. Er ist vor allem in der Norddeutschen Tiefebene zu finden. Er besiedelt staunasse, häufiger überflutete Böden an den Rändern von Teichen und Gräben, an den Rändern von Heideflächen oder Torfstichen. Die natürlichen Freilandvorkommen sind allerdings in den letzten Jahrzehnten durch die Vernichtung solcher Fachwasserzonen drastisch zurückgegangen. Allerdings wird dieser kleine, etwas unscheinbare Farn oft übersehen und überhaupt nicht als eine Farnart erkannt. An seinen natürlichen Fundorten im schlammigen Übergangsbereich von Wasser zu Land findet man den Pillenfarn oft in Gesellschaft mit zwei anderen, amphibischen Pflanzenarten, der Zwiebel-Binse und der Nadel-Binse. Alle drei können auch zeitweise völlig im Wasser untergetaucht leben. Zwiebelbinse und Pillenfarn bilden dann manchmal auch unbewurzelte Wasserformen. Der Pillenfarn gilt in seinen Beständen als stark gefährdet, wurde aber bisher in Deutschland nicht unter Naturschutz gestellt.
Merkmale, Form und Färbung
Der Pillenfarn gehört zusammen mit der zweiten mitteleuropäischen Art, dem <ahref=“kleefarn.html“>Vielblättrigen Kleefarn Marsilea quadrifolia zu den Kleefarngewächsen der Familie Marsileaceae. Der Pillenfarn erreicht mit seinen Blättern nur eine geringe Höhe von maximal 10cm. Er bildet aber eine lange, über dem Boden kriechende Sprossachse, an dem in mehr oder weniger dichter Reihenfolge aufrecht stehende Blätter stehen. Auf diese Weise kann sich eine einzige Pflanze bis auf einen Radius von 50cm ausdehnen. Die Blätter erinnern eher an eine Zwergbinse als an die für andere Farne typischen Blattwedel. Die fadenförmigen, spitz zulaufenden Blätter haben einen runden Blattquerschnitt.
Doch eines haben sie mit anderen Farnen gemeinsam. Die jungen Blätter sind noch an der Spitze eingerollt. Spezielle Blätter, die als Sporangienblätter am Fuß der sterilen Laubblätter stehen bilden eine erbsengroße Pillenform (daher der deutsche Name Pillenfarn Jedes dieser Sporangienhüllen des Pillenfarns enthält mehrere kleine, männliche Mikrosporen und eine einzige, weibliche große Makrospore. Diese Sporen reifen zwischen Juli und September. Die kugelförmigen Sporenträger sind zunächst gelblich grün, mit zunehmender Reife verfärben sie sich schwarz-braun. Aber nur die Landform auf Böden, die im Hochsommer trocken fallen, bildet Sporen; die ständig im Wasser lebenden Pilllenfarne bleiben steril.
Pflege des Pillenfarns am Gartenteich
Der Pillenfarn ist je nach Standpunkt des Betrachters und Gartenteichbesitzers ein amphibisch lebender Wasser- oder Landfarn. Er eignet sich optimal für die Bepflanzung der Übergangszone zwischen dem flach auslaufenden Teich und der anschließenden Randzone. Leider weisen nur wenige künstlich angelegte Teiche eine derartig flach ansteigende Uferzone auf. Die einzelnen Tiefenstufen der Fertigteiche aus Kunststoff sind viel zu steil voneinander getrennt, und auch bei Folienteichen, deren Ränder mit Steinen beschwert werden und durch eine Kapillarsperre vom umgebenden terrestrischen Ufer getrennt sind, ist für solche sich flach ausbreitenden amphibischen Pflanzen wie den Pillen oder den Kleefarn kein geeigneter Platz vorhanden. Lediglich in Betonteichen oder Naturteichen mit einem Lehmboden kann man solch einen sanften Übergang zwischen Wasser und Land gestalten. Wenn sich dann noch ein Sumpfbeet direkt an den langsam auslaufenden Teichrand anschließt, finden solche amphibisch lebende Sumpf- und Wasserpflanzen optimale Milieubedingungen. In jedem Fall benötigt der Pillenfarn einen schlammigen, nährstoffreichen Boden in Sonne oder Halbschatten. Von Vorteil ist auch ein kalkarmes, leicht saures Milieu. Was allerdings nicht geht, wenn man solche kleinen amphibischen Pflanzen wie den Klee- und den Pillenfarn pflegen will, ist ein Besatz des Gartenteichs mit Fischen. Die meisten unserer Teichfische sind in erster Linie Pflanzenfresser und würden den Pillenfarn als willkommene Bereicherung ihres Speiseplans ansehen.
Vermehrung des Pillenfarns
Der Pillenfarn vermehrt sich von selbst – zum einen vegetativ durch seine langen Sprossausläufer, zum anderen durch seine im Spätsommer reifen Sporen. Diese Sporen bleiben lange Zeit keimfähig, auf diese Weise kann der Pillenfarn auch sehr lange Trockenperioden im Boden gut überstehen.